Sonntag, 6. Dezember 2020

Save the Date: 21. Dezember - Große Konjunktion und Wintersonnenwende

Wer dieser Tage zum Himmel blickt, dem wird am frühen Abend tief am südwestlichen Horizont im Sternzeichen Steinbock nicht entgangen sein, daß die beiden Planeten Jupiter und Saturn sich näher und näher kommen. Am 21.12. um 19.21 Uhr ist der Zeitpunkt, wo sie, von der Erde aus gesehen, in beinahe einer Linie stehen und damit anscheinend zu einem Stern verschmelzen. So nah wie in diesem Jahr (aber immer noch mit ca. 650 Mio. km Abstand) kamen sich die beiden Gasplaneten das letzte Mal vor 400 Jahren, 1623.  Dieses besondere Phänomen ist nur alle 20 Jahre sichtbar und wurde früher, wie alle besonderen Himmelsereignisse, von Sternenkundlern als wichtiges, positives Zeichen gesehen. 7 Jahre vor Christi Geburt gab es auch eine große Konjunktion, die möglicherweise der biblische „Stern von Bethlehem“ war, der das Kommen des Messias ankündigte. 


Interessanterweise fällt dieses Ereignis dieses Jahr genau mit der Wintersonnenwende zusammen (in Deutschland gegen 11.00 Uhr). Die längste Nacht und der kürzeste Tag des Jahres, Zeitpunkt der Heliostase („Sonnenstillstand“), war schon immer ein bedeutendes Datum, das seit Urzeiten in vielen Kulturen gefeiert wird. 

In Irland steht in Newgrange die wunderbare, 3.200 Jahre alte neolith. Anlage Brú na Bóinne, der „Mutterschoß am Fluß der Boyne“. Der 80 Meter hohe Hügel ist eine einzigartige Darstellung der Vereinigung von Himmel (Licht) und Erde (Dunkelheit): Er wurde so konstruiert, daß genau zur Wintersonnenwende Licht durch eine Öffnung ins Innerste eindringen kann. Am Eingang befindet sich ein großer Stein mit auffälligen Spiralritzungen. Die Spirale nun ist DAS Symbol des Lebens schlechthin - ein Archetyp, ein Vortex, der die Manifestation des Materiellen aus dem Immateriellen darstellt. 























Die Wintersonnenwende ist das Fest von Licht und Schatten, ein Freudenfest, ein Lichterfest, das das baldige Kommen neuen Lebens im Frühling verheißt, und zugleich auch das Fest unserer inneren, verborgenen Seiten, die wir mit mindestens derselben Intensität feiern sollten. Denn die Wintersonnenwende ist auch ein Fest der Erde, der Weiblichkeit, der Inkubation nach der Heiligen Hochzeit, dem Hieros Gamos.

Wir sind eingeladen, uns gerade jetzt auf diese warme Dunkelheit einzulassen und damit eine innere Balance zwischen Licht und Schatten, „männlich“ und "weiblich“, zwischen „Geist" und "Materie“ herzustellen. Diese Balance ist Grundlage des Lebens, unseres gesamten Kosmos. Feiern wir sie! 

Das außergewöhnliche Zusammentreffen dieser beiden kosmischen Ereignisse gerade am 21. Dezember möchte ich gern als Zeichen nehmen, daß jetzt vielleicht ein Wendepunkt erreicht ist, an dem wir das heilige Weibliche, unsere Erdhaftigkeit, die uns innewohnende Weisheit wieder ehren wollen. Auf daß all die wunderbaren Samen, die in uns ruhen, durch unsere wahre Humanität zur Entfaltung kommen mögen! Ein Fest, wo nicht nur eine Verheißung gefeiert wird, sondern auch das, was bereits da ist - verborgen in uns allen.

Lassen wir uns inspirieren ...

Franz Schubert (1797 - 1828): Die Winterreise op. 89, D 911
Ian Bostridge - live



Franz Schubert: Streichquintett in C-Dur, D 956, II: Adagio
Alban Berg Quartett / Heinrich Schiff

















1 Kommentar:

Amanda hat gesagt…

The Secret Kissing of the Sun and Moon ...
auch sehr inspirierend: https://www.youtube.com/watch?v=nvmOoSFhhJ4